Selbstbewusst und prägnant – Vorschlag zur Stadtmarke Berlin

Meine Meinung zu bisherigen Logo

Meine Meinung zum derzeitigen Logo der Stadt Berlin ist folgende:

Die Marke Berlin ist mit einem kräftigen Rot gut aufgestellt – deshalb sollte es erhalten bleiben, wenn auch etwas weniger „tomatig“.

Die Schriftart für den Schriftzug „Berlin“ empfinde ich als zu zaghaft und mit ihren Serifen zu verspielt für eine selbstbewusste Hauptstadt.

Der Schriftzug selbst ist eingesperrt in einem zu groß wirkenden Kasten und wird vom Bildteil der Marke – dem stilisierten Brandenburger Tor – in eine unharmonische Position gedrückt. Der bisherige Claim „be“ erscheint unproportional und wirkt, als wäre er nachträglich angeflickt worden.

Das Brandenburger Tor ist schon seit einiger Zeit vom Berliner Fernsehturm als meist fotografiertem und geliebtem Berliner Motiv abgelöst worden, vor allem in Medien wie Facebook und Instagram. Der Berliner Fernsehturm ist das Symbol der X-, Y- und Z-Generationen für das Berlin von heute.

Das komplexe Logo bietet zu wenig Gestaltungsansätze für die vielfältige Marke Berlin.

 

Mein Vorschlag für das neue Logo

Ich schlage daher vor, dass das zukünftige Logo aus einem selbstbewussten, prägnanten und modernen Schriftzug besteht. Die Metropole Berlin braucht keinen Claim oder Slogan mehr, sie ist erwachsen geworden und weltweit bekannt, entsprechend muss das Gestaltungsprinzip ausgelegt sein.

Der einfache Schriftzug, fett gehaltene Schriftzug ermöglicht es, mit der gereiften Marke Berlin zu spielen, sie im Sinne der Widersprüche Berlins unterschiedlich zu interpretieren und mit Werten wie Freiheit, Toleranz und Kreativität aufzuladen.

Das bisherige Logo hat es nie geschafft, eine Herzensmarke der Berliner zu sein. Deshalb wünsche ich mir endlich wieder eine Marke, die sich Berliner und Berlin-Fans als Schriftzug, Outline und ergänzend als reine Buchstabenmarke mit einem dicken „B“ auch auf ihr Autoheck kleben wollen. So wie die Outline der Insel Sylt. Oder den sie als 10 Meter hohen Buchstaben besteigen wollen um so in Online-Medien posieren können.

Zudem sollte Berlin es sich nicht nehmen lassen, das „B“ für sich weltweit zu beanspruchen – schließlich gibt es zahlreiche bekannte Städte, deren Name mit einem „B“ startet, viele kleinere und keine wichtigere. Das große „B“ ist modern, es ist zeitlos und macht die Marke Berlin unverwechselbar.

Als weitere Farben neben einem kräftigen Rot stelle ich mir warme Grautöne vor, sowie Schwarz.

Und hier mein Vorschlag für Berlin Parter für Wirtschaft und Technologie wie Beteiligungsunternehmen und andere stadtnahe Organisationen sinnvoll eingebunden werden können.

Ich bin davon überzeugt, dass das vorgeschlagene Gestaltungsprinzip die komplexe Stakeholder-Landschaft der Stadt berücksichtigt und sicherstellt, dass sich sowohl die verschiedenen staatlichen als auch nicht-staatlichen Institutionen und Einrichtungen sowie Partner unter der kommunikativen Klammer des neuen Schriftzuges einordnen und zu einem Co-Brandings einladen. Das Gestaltungsprinzip berücksichtigt den Absender und ermöglicht trotzdem eine gemeinsame Wiedererkennung der Marke.

Der vorgeschlagene Schriftzug ermöglicht in senkrechter und waagerechter Form zudem das Darstellen von Grafiken und Fotos ikonischen Berliner Wahrzeichen.

 

Zu den Werten und der Haltung Berlins

Der Schlüssel zum Erfolg der neuen Stadtmarke Berlin sind unzweifelhaft die Berliner Werte und die Haltung Berlins bzw. der Berliner – die DNS, die das Leben der Berliner ausmacht.

Berlin will weiterhin als vielfältige, tolerante, wirtschaftsstarke, innovative, inspirierende und kreative Metropole im Herzen Europas wahrgenommen werden will, als Sehnsuchtsort voller Widersprüche, als Raum für freie Entfaltung, den Einwohnerinnen und Einwohnern eine Herzensheimat sein und zugleich Menschen aus aller Welt anlocken. Das muss sich auch in dem einzigartigen Wertekanon wiederspiegeln, der Berlin und die das Leben der Berliner ausmacht. Dazu gehören auch und insbesondere die unvoreingenommene Offenheit der Berliner, ihre Direktheit, die Liebe zu den rund 90 Kiezen, viel und immer wieder Improvisation, ein 24-Stunden-Stadtleben mit Regelbruch als Regel, nicht Ausnahme.