Experte für medizische Communities

Geben und einnehmen – Selbsthilfegruppen sind für Schwerkranke ein letzter Halt,– dabei arbeiten sie oft mit Pharmakonzernen zusammen und riskieren ihre Glaubwürdigkeit – 19. Mai 2005, http://www.zeit.de (Print und Online)

Nach einer Marktforschungsstudie aus dem Jahr 2004 binden Ärzte bereits die Hälfte der Multiple-Sklerose-Patienten aktiv mit ein, wenn es darum geht, ihr Medikament auszuwählen. »Multiple Sklerose ist ein fantastisches Thema«, schwärmt auch Dirk Krischenowski, …

… Über Websites wie die von Krischenowski konzipierte http://www.ms-life.de können die Firmen Patienten direkt ansprechen. Zwar verbietet ihnen das Heilmittelwerbegesetz, Markennamen zu nennen, aber den Wirkstoff dürfen sie erwähnen.

Findige Agenturen helfen der Branche, das Marketing über Patientengruppen zu perfektionieren. Deren Methoden sind nicht immer sauber. Werbespezialist Dirk Krischenowski spricht auf seiner Website http://www.medical-communities.de von »Guerilla-Marketing«. Dieses sei so ausgerichtet, »dass es, selbst wenn es sich am Rande der Legalität oder guten Sitten bewegt, kaum nachhaltigen Schaden für das Unternehmen anrichtet, wenn es auffliegt oder enttarnt wird«. Ein beliebtes Marketing-Tool sei beispielsweise, als angeblich Betroffener in viel besuchten Internet-Patientenforen mitzumischen, wie sie Selbsthilfegruppen anbieten. »Da Sie als Unternehmen hier zeitlich schnell überfordert sind, als nur vermeintlicher Patient eher plump diskutieren und wahrscheinlich von den anderen Diskussionsteilnehmern … bald als Nicht-Patient entlarvt werden, sollten Sie so etwas an eine Agentur, die … sich mit so etwas auskennt, auslagern«, rät der Autor.

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